Ein bisschen Kamp bleibt

Frühschoppen nach der Kirche, Kaffee und Kuchen nach einer Beerdigung auf dem benachbarten Friedhof: Über viele Jahre gingen die Weseler bei erfreulichen und traurigen Anlässen zu Kamp. Bis vor einigen Jahren, dann ist in der Traditionsgaststätte an der Caspar-Baur-Straße kein Pils mehr gezapft, kein Kaffee gekocht worden. Das Objekt kam unter den Hammer. Aber so leicht wurde kein neuer Eigentümer gefunden. Erst im dritten Anlauf klappte es. Im Januar 2007 bekamen die Weseler Bestattungsunternehmerin Margit Keunecke und ihr Sohn Michael den Zuschlag.

Ideales Objekt

Schon seit längerer Zeit waren sie auf der Suche nach einer Alternative zu ihrem „Wohnzimmer“. In ihrem Haus an der Monschauer Straße ist das Bestattungsunternehmen gegründet worden. „1993 haben wir eine Ecke unseres Wohnzimmer freigeräumt“, blickt Margit Keunecke auf die Anfänge der Firma zurück. Mit der Gaststätte Kamp sei das ideale Objekt für eine Erweiterung gefunden worden, nicht nur weil es neben dem Friedhof liegt.

Zunächst war ein kompletter Neubau geplant. „Vor dem letzten Versteigerungstermin hatte ich die Eingebung, den Saal stehen zu lassen“, erzählt Margit Keunecke. Nun bleibt also der Altbau mit dem historischen Saal samt den Fenstern erhalten, bleibt ein bisschen von der Tradition der Gaststätte Kamp bewahrt.

„Wir werden den Gastraum zur Trappstraße hin erweitern“, berichtet Keunecke. Platz für rund 80 Personen wird so geschaffen. Die Gastronomie wird sich eventuell nicht nur auf Beerdigungskaffees beschränken. „Vielleicht bieten wir sonntags einen Frühstücksbrunch an. Wir wollen, dass es sich langsam entwickelt“, so Margit Keunecke im Gespräch mit der NRZ. Die Bauarbeiten für die neuen Gebäude, in denen auch Toiletten und eine große Kühlzelle untergebracht werden, sollen im November, Dezember abgeschlossen sein. Dann hat das Bestattungsunternehmen einen separaten Besprechungsraum. „Der fehlt uns am jetzigen Standort an der Monschauer Straße.“ Daneben wird in dem neuen Gebäudeteil das Büro untergebracht. Ein Raum für Trauerfeiern (mit Platz für 40 bis 50 Personen) ist in den Plänen ebenfalls enthalten. Vorgesehen sind zwei weitere Abschiedszimmer, das größere verfügt über einen geschlossenen, begrünten Außenbereich.

Quelle: WAZ, Michael Turek, 21.4.2008
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-wesel-hamminkeln-und-schermbeck/ein-bisschen-kamp-bleibt-id1871825.html#plx2045213626

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